Wertschöpfung

Die Umsetzung des Projekts bietet die Chance zur Schaffung und Sicherung von 600 Arbeitsplätzen in Schierke, Wernigerode und im ganzen Landkreis Harz! Arbeitsplätzen, die im Gegensatz zu Jobs in der Industrie nicht verlagerbar sind. In einem Bundesland mit nach wie vor überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit ein gewichtiges Pro-Argument. Zumal im Hochharz nur der Tourismus als Motor für die regionale Entwicklung geeignet ist. Aber Tourismus braucht Attraktionen. Die Bergwelten Schierke werden diese schaffen.

Die mit der Schaffung der Bergwelten Schierke verbundenen regionalwirtschaftlichen Effekte wurden im Rahmen einer Studie durch die Firma Montenius Consult ermittelt. Neben den monetären Auswirkungen wären weitere positive Folgen mit der Umsetzung verbunden: Erhöhung des Freizeitwertes, Imagegewinn und insgesamt eine Verbesserung der weichen Standortfaktoren.

In Schierke ist es fünf vor zwölf

Schierke verlor seit dem Jahr 1950, als hier zuletzt DDR-Meisterschaften im Skispringen und Bobsport stattfanden, fast zwei Drittel seiner Einwohner. Zu seinen besten Zeiten zählte der Ort am Fuß des Brockens 1.500 Einwohner. Kurz vor der Wiedervereinigung 1990 waren es noch 1.100 Bewohner. Dann wurde der Nationalpark Hochharz ausgewiesen und die Ferienheime wurden nicht mehr vom FDGB gefüllt. Die Bevölkerung Schierkes sank bis 2009 auf 646 Einwohner und bis 2017 auf nur noch 570 Einwohner. Angesichts der kopflastigen Alterstruktur der Bevölkerung droht die Einwohnerzahl Schierkes für den Fall, dass keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, weiter zu sinken.

Mit den Bergwelten Schierke ist die berechtigte Hoffnung verbunden, dass dieses Vorhaben den Impuls setzt, der dazu führt, dass Schierke junge Menschen wieder an sich binden und Zuzügler für sich gewinnen kann. Dafür braucht es neben Arbeitsplätzen auch Basisinfrastrukturen vom Kindergarten über die Schule bis zu Einkaufsmöglichkeiten, Bank und Arzt. Die touristische Nachfrage ist eine bedeutende Stütze wenn es darum geht, solche Angebote in Dörfern von der Größe Schierkes zu erhalten. Und Schierke wird nur dann langfristig touristisch erfolgreich bleiben, wenn es nicht zur reinen Kulisse degeneriert sondern ein Ort mit echten Bewohnern bleibt, die Touristen als Gastgeber begrüßen und Ihnen vermitteln, was diesen Ort mit all seiner Geschichte ausmacht.

Braunlage liefert eine Blaupause dafür, was zukunftsorientierte Infrastruktur bewegen kann. Schon in Erwartung des 2013 durchgeführten Ausbauvorhabens am Wurmberg (Bau einer neuen Sesselbahn und neuer Skipisten sowie einer Beschneiungsanlage) machten sich die Braunlager Tourismusbetriebe daran, ihren eigenen Investitionsstau zu beheben. Inzwischen sind Leerstände und bauliche Schandflecke weitgehend aus dem Braunlager Ortsbild verschwunden, Häuser und Grundstücke sind wieder zu ordentlichen Preisen handelbar und die Nachfrage hat auch wieder deutlich angezogen. Um fast 12 Prozent legten die Übernachtungen im Westharz von 2010 bis 2016 zu. Auch die Einwohnerzahl legt in der Braunlager Kernstadt wieder zu.

Wie Ort und Region profitieren

Tagesausflügler in ein Skigebiet geben nur etwa 1/3 ihrer Tagesausgaben für Lifttickets aus. Der Rest entfällt auf Ausgaben in der Gastronomie, beim Skiverleih, in der Skischule, im Sportgeschäft und in anderen Einzelhandelsbetrieben. Bei den Übernachtungsgästen kommen noch Ausgaben für die Unterkunft hinzu, so dass nur etwa 20 Prozent der Gesamtausgaben auf das Liftticket entfallen. Es wird davon ausgegangen, dass rund 40 Prozent der Seilbahnnutzer auf Übernachtungsgäste entfallen. Demzufolge landet nur ein gutes Drittel der durch den Betrieb der Seilbahn und ihrer Nebenangebote induzierten Bruttoumsätze in Höhe von erwarteten 10,7 Mio. Euro in den Kassen der Winterberg Schierke GmbH & Co. KG.

Der Rest fließt in die Kassen örtlicher Gastronomen, Hoteliers, Dienstleister und Einzelhändler. Darüber hinaus bezahlt die Winterberg Schierke GmbH & Co. KG aus ihren Einnahmen ihre Mitarbeiter und Zulieferer in Ort und Region. Dazu kommt: die Winterberg Schierke GmbH & Co. KG wird Steuern zahlen, die Übernachtungsgäste werden Kurtaxe entrichten und die Gäste der Seilbahn werden auch bei den durch die Stadt Wernigerode betriebenen Infrastrukturen wie dem Parkhaus und der Schierker Feuerstein Arena zu Mehrumsätzen führen.

Noch nicht berücksichtigt sind dabei indirekte Effekte durch die Ansiedlung weiterer Betriebe in Folge der Impulsinvestition in die Seilbahn. Mehrere Investoren haben Interesse bekundet, sich in Schierke zu engagieren – unter der Voraussetzung der Umsetzung der Bergwelten Schierke. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass durch das Projekt 600 Arbeitsplätze geschaffen werden. Das sollte auch dafür sorgen, die seit Jahren rückläufige Bevölkerungsentwicklung in Schierke umzudrehen.

Quelle: Studien des dwif (Zum Vergrößern klicken)